Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat den medialen Umgang mit der Klimakrise scharf kritisiert. „Die Klimarealität wird nach wie vor medial zu Disposition gestellt, und das führt zu völligen Entgleisungen wie zuletzt bei Markus Lanz“, sagte Neubauer im Podcast „Geyer & Niesmann“ des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Samstagausgaben).
Sie nahm damit Bezug auf eine Diskussion zwischen dem ZDF-Moderator und der Klimaaktivistin Carla Rochel aus der vergangenen Woche, bei der Lanz mit der Aussage irritiert hatte, dass sich Menschen an den Klimawandel „anpassen“ könnten. Neubauer beklagte, dass Journalisten in Interviews mit Klimaschützern häufig versuchen würden, die Gegenposition einzunehmen. „Die Wirklichkeit da draußen immer wieder zur Verhandlung zu stellen, ist so ähnlich, als würde man sich als Medienvertreter nicht darauf einigen können, dass wir demokratische Werte verteidigen oder Menschenrechte anerkennen“, sagte sie. Das „Wirkliche und Wahre“ werde Aktivisten als radikale Einzelmeinung ausgelegt, so Neubauer weiter. „Das geht nicht auf.“ Das Medienversagen in der Klima-Berichterstattung sei „überhaupt nicht kleinzureden“, sagte Neubauer. Lange habe man überhaupt nicht übers Klima gesprochen. „Und auch jetzt sucht man jede Gelegenheit, um den eigentlichen Problemen aus dem Weg zu gehen.“
Es sei nicht Aktivismus, sondern vielmehr „mediale Sorgfaltspflicht und Aufgabe“, über die „die größte und gefährlichste Krise“ zu sprechen, so die Umweltschützerin. „Wir haben keine einzige Markus-Lanz-Sendung mehr Zeit, uns in Klima-Illusionen, Märchen, Verherrlichung und Populismus zu verstricken“, so Neubauer.
Foto: Luisa Neubauer [dts]