Nach den Misstönen in den deutsch-französischen Beziehungen hat sich Frankreichs Finanz- und Wirtschaftsminister Bruno Le Maire zuversichtlich gezeigt, dass die Differenzen beigelegt werden können. „Der politische Wille zur Zusammenarbeit ist in Paris und Berlin intakt“, sagte er dem „Handelsblatt“ und drei weiteren europäischen Zeitungen.
Allerdings müssten sich Deutschland und Frankreich in einer neuen Realität zurechtfinden, die das Verhältnis auf eine Probe stelle. „Die Anpassung der Positionen von Deutschland und Frankreich an die neuen Gegebenheiten in der Energie-, Sicherheits- und Handelspolitik wird Zeit dauern“, sagte er. Als Beispiel führte der Minister den Umgang mit der Atomkraft an: „Jeder weiß, dass Deutschland sich entschlossen hat, die Kernenergie aufzugeben. Frankreich hat gerade entschieden, sechs neue Atomreaktoren zu bauen.“ Man vertrete Positionen, die „objektiv auseinanderliegen“. Man müsse nun Punkte der Übereinstimmung finden, etwa die Kooperation bei den erneuerbaren Energien oder beim Wasserstoff.
Foto: Fahnen von Deutschland, Frankreich und der EU [dts]