Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) geht derzeit von einer Einführung des Deutschlandtickets im Frühling aus. „Realistisch erscheint aus unserer Sicht eine Einführung des Deutschlandtickets zum 1. April, weil einige Fragen der Umsetzung noch ungeklärt sind“, sagte EVG-Chef Martin Burkert dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben).
Es sei eine Ansage des Bundesverkehrsministeriums nötig: „Der Bund muss ein sicheres Startdatum für das Deutschlandticket nennen und den Ländern eine Kostenevaluation anbieten“, sagte er. Nach Ansicht von Burkert sollte der Bund bereit sein, mehr Geld als 1,5 Milliarden Euro für das Ticket bereitzustellen, falls nötig. „Spätestens sechs Monate nach Start des Deutschlandtickets muss der Bund die bisher entstandenen Kosten mit den Ländern evaluieren und gegebenenfalls Gelder nachschießen“, sagte Burkert. „Dieses Zugeständnis sollte der Bund auf der Sonder-Verkehrsministerkonferenz an die Länder machen.“ Das Ticket dürfe nicht dazu führen, dass Verkehre abgestellt würden. „Damit drohen manche Länder schon jetzt – das wäre ein klimapolitischer Totalschaden“, so Burkert.
Foto: Andrang im Regionalverkehr im Sommer 2022 [dts]