Der Oktober 2022 ist in Deutschland nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) deutlich zu warm gewesen. Die Durchschnittstemperatur lag mit 12,5 Grad Celsius um 3,5 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990, teilte der DWD am Montag mit.
Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung +3,1 Grad. Völlig entgegen dem sonst typischen Temperaturverlauf des Oktobers begann der Monat vergleichsweise kühl und die höchsten Werte wurden besonders im Süden erst zum Monatsende erreicht. In Müllheim, südwestlich von Freiburg im Breisgau, kletterte das Quecksilber mit 28,7 °C am 28. bundesweit am höchsten. In einigen Bundesländern und an zahlreichen Stationen wurden alte Temperaturrekorde übertroffen.
Den tiefsten Oktoberwert meldete Karlshagen, östlich von Greifswald, am 20. mit -2,3 °C. Im Oktober 2022 fielen rund 50 Liter pro Quadratmeter und damit knapp zehn Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 (56 Liter pro Quadratmeter). Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag die negative Abweichung bei fast 20 Prozent. Dauerregen sorgte am 14. im äußersten Süden des Landes für große Niederschlagsmengen: Utzenfeld im Südschwarzwald registrierte hierbei mit 86,0 Liter pro Quadratmeter die bundesweit größte Tagessumme. Der insgesamt meiste Niederschlag fiel mit über 220 Liter pro Quadratmeter ebenfalls in den Staulagen des Schwarzwaldes.
Erstaunlich trocken blieb es dagegen mit Mengen unter 10 Liter pro Quadratmeter gebietsweise im Nordosten. Mit gut 140 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer ihr Oktober-Soll von 109 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 28 Prozent, so der Wetterdienst weiter. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung knapp 30 Prozent. Den meisten Sonnenschein registrierte der DWD mit teils über 175 Stunden im Großraum Berlin und dem mittleren Brandenburg.
Den geringsten hingegen mit örtlich unter 110 Stunden am Ostrand der Schwäbischen Alb, dem Thüringer Wald sowie den Regionen an der Donau.
Foto: Deutscher Wetterdienst [dts]