Fahrschüler im größten Bundesland NRW müssen lange auf einen Termin für ihre Führerscheinprüfung warten – dürfen aber demnächst auch am Wochenende zur Testfahrt starten. Zwischen sechs und zehn Wochen beträgt aktuell die Wartezeit, wie der TÜV Nord und der TÜV Rheinland bestätigen, schreibt die Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ).
Das kann dazu führen, dass der Führerschein um bis zu fünf Prozent teurer wird, weil bis zum Prüfungstermin mehr Fahrstunden fällig werden. Nun wollen beide TÜV-Unternehmen auch samstags Prüftermine anbieten. Zudem würden Ruheständler reaktiviert, um kurzfristig den Terminstau abzuarbeiten. In Absprache mit den Betriebsräten würden sie auf Urlaub verzichten und Mehrarbeit leisten.
Der TÜV Rheinland habe eigenen Angaben zufolge zudem die Zahl seiner Fahrprüfer beträchtlich aufgestockt. „Unter anderem dadurch, dass lizenzierte Fahrprüfer, die ansonsten jedoch die technischen Prüfungen bei der HU durchführen, als Fahrprüfer rekrutiert wurden“, sagte ein Sprecher des Unternehmens. So sei es möglich gewesen, von Anfang Januar 2022 bis Ende August 2022 mehr als 101.000 Fahrerlaubnisprüfungen zu fahren. Das sei „mehr als jemals zuvor in der Geschichte“, hieß es.
Zum Vergleich: Im selben Zeitraum des Vor-Corona-Jahres 2019 seien es lediglich 93.600 Fahrprüfungen gewesen. Für die Monate September und Oktober rechnet der TÜV Rheinland zudem mit weiteren über 25.000 praktischen Prüfungen.
Foto: Fahrschule (dts)