Der Deutsche Städtetag hat zu größeren Anstrengungen beim Energiesparen aufgerufen. „Mir macht Sorgen, wie stark bei den privaten Haushalten gerade der Gasverbrauch angestiegen ist“, sagte Städtetagspräsident Markus Lewe (CDU) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).
„Wir alle müssen uns noch mehr einschränken – überall da, wo wir Energie verbrauchen. Und es sind die kleinen Dinge, die im Großen viel bewirken können: auf Komfort zu verzichten, vor allem beim Heizen, ist viel wert.“ Lewe mahnte Bund und Länder vor dem Gipfeltreffen am Dienstag im Kanzleramt zur Geschlossenheit. Die Energiekrise dürfe die Menschen nicht überfordern. „Die Gaspreisbremse jetzt einzuführen, ist ohne Alternative und kommt gerade noch rechtzeitig“, sagte der Oberbürgermeister von Münster. „Sie muss jetzt sehr schnell klug konzipiert werden.“ Wenn private Haushalte einen Grundbedarf von 80 Prozent des Gas-Verbrauchs vergünstigt bekämen, bleibe der Sparanreiz bestehen. Zugleich forderte Lewe eine stärkere Unterstützung für die Stadtwerke. „Die Städte befürchten, dass einige kommunale Energieversorger ohne staatliche Hilfe auf der Strecke bleiben“, sagte er. „Das hätte gravierende Folgen für die Belieferung von Haushalten mit Strom und Gas, aber auch für den Betrieb von Bussen und Bahnen oder die Müllabfuhr.“ Der Städtetagspräsident bekräftigte seine Forderung nach einem Rettungsschirm für Stadtwerke. „Bisher ist immer noch unklar, ob Stadtwerke staatliche Liquiditätshilfen bekommen können und ob vorübergehend die Pflicht ausgesetzt wird, einen Insolvenzantrag zu stellen“, beklagte Lewe.
Beides sei dringend erforderlich.
Foto: Gaszähler (dts)