Trotz der deutlich gesenkten Herbstprognose der Bundesregierung könnte die Steuerschätzung Ende Oktober besser ausfallen als erwartet. „Die Steuerschätzung könnte, bereinigt um die Effekte der diversen von der Bundesregierung aufgegleisten Entlastungspakete, besser ausfallen, als die Rezessionserwartungen vermuten lassen“, sagte der Steuerschätzer des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Jens Boysen-Hogrefe, der „Rheinischen Post“ (Donnerstag).
„Insgesamt dürfte die Einnahmensituation des Staates voraussichtlich nicht so schlecht aussehen, wie man nach der Herbstprojektion der Bundesregierung vermuten könnte“, so Boysen-Hogrefe. Für die Steuerschätzung vom 25. bis 27. Oktober sei von großer Bedeutung, wie die Bundesregierung die Entwicklung des nominalen Bruttoinlandsprodukts einschätze. „Wegen der hohen Inflation hat es sich gegenüber der letzten Prognose nur wenig verändert, obwohl wir laut der Prognose in eine Rezession rutschen“, sagte der Steuerexperte. Bereinigt um die Preiseffekte erwartet die Bundesregierung in ihrer Herbstprojektion ein Minus von 0,4 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt im kommenden Jahr.
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