Die Ökonomin Karen Pittel, die das Zentrum für Energie, Klima und Ressourcen beim Münchner Ifo-Institut leitet und Mitglied der Gaspreiskommission der Bundesregierung ist, rechnet damit, dass sich das Gremium auch nach der Vorstellung erster Empfehlungen an diesem Montag weiterhin treffen wird. „Die Arbeit der Kommission wird auch nach Montag weitergehen“, sagte Pittel dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
Dies schaffe die Möglichkeit, „gezieltere aber damit auch komplexer umsetzbare Lösungen für das kommende Jahr zu entwickeln“. Bei der Klausur an diesem Wochenende gehe es vor allem darum, was kurzfristig umsetzbar sei, erklärte die Ökonomin. „Der längere und persönliche Austausch wird hilfreich aber natürlich auch herausfordernd sein“, so ihre Erwartung an das erste persönliche Treffen. Grundsätzlich favorisiert Pittel ein Modell, bei dem für jeden Haushalt ein „Basiskonsum“ in der Höhe von 70 bis 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs definiert wird, für den die Preissteigerung per Gutschrift unabhängig vom aktuellen Verbrauch erstattet wird. „Eine solche Gutschrift würde, im Gegensatz zu einer direkten Absenkung des Gaspreises auf den Basiskonsum, die Anreize zum Gassparen unverändert lassen und die Kunden mindestens im gleichen Umfang entlasten“, so Pittel. Für besonders bedürftige Haushalte empfiehlt die Ökonomin zusätzlich ein Energiegeld, das über den Arbeitgeber ausgezahlt werden könnte. Eventuell notwendige Korrekturen könnten dann im Rahmen des Einkommensteuerausgleichs vorgenommen werden, so ihr Vorschlag. Bis ein solches Modell umgesetzt sei, könne eine Einmalzahlung als Übergang helfen.
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