In der großen Mehrheit der Bundesländer soll trotz steigender Corona-Infektionszahlen und Warnungen von Krankenhausvertretern vorerst keine Maskenpflicht in Innenräumen eingeführt werden. Das ergab eine Umfrage des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ unter allen 16 Landesregierungen.
„Angespannt, aber beherrschbar“, schätzt das CDU-geführte Gesundheitsministerium in Nordrhein-Westfalen die derzeitige Corona-Lage ein. Zusätzliche Maßnahmen seien daher nicht notwendig. In Hamburg würde eine Maskenpflicht nur eingeführt, wenn ein „erheblich verändertes Infektionsgeschehen“, eine völlig andere Virusvariante oder die Belastung des Gesundheitswesens dies erforderlich machten, sagte ein Sprecher. Auch in Schleswig-Holstein bleibt im Herbst alles beim Alten: Die Maskenpflicht will das Gesundheitsministerium nach aktuellem Stand nicht ausweiten. Die Corona-Lage sei unter Kontrolle, zudem gebe es in der Bevölkerung eine gute Grundimmunisierung, sagte die Gesundheitsministerin von Mecklenburg-Vorpommern, Stefanie Drese (SPD). Eine Reihe von Ländern wie Bayern, Thüringen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland gaben an, auf die Eigenverantwortung ihrer Bürger zu setzen. Lediglich Berlin und Brandenburg haben konkrete Pläne, eine Maskenpflicht wieder einzuführen. In Niedersachsen gibt es ein Stufenmodell, wonach die Einführung einer Maskenpflicht von der Krankenhausbelegung mit Corona-Patienten abhängt.
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