Der Psychologe und Islamismusforscher Ahmad Mansour befürchtet eine Radikalisierung bei einzelnen Mitgliedern der Klimaschutzbewegung. „Diese Leute glauben, dass sie die absolute Wahrheit besitzen und alle anderen falsch liegen“, sagte Mansour dem Fernsehsender „Welt“.
Das zeige seiner Meinung nach, dass „hier Radikalisierungsprozesse im Gange sind, die nicht enden“, so der Islamismusforscher. „Keine Bewegung endet so, dass sie sich zufriedengeben, dass sie Kunstwerke beschädigen.“ Es sei nicht ausgeschlossen, dass es auch zu Sachbeschädigungen komme und „vielleicht auch zu Angriffen auf Menschen“, so Mansour. Er habe dabei allerdings nicht die gesamte Klimaschutzbewegung, sondern nur Teile im Blick: „Ich glaube nicht, dass sich die ganze Bewegung radikalisieren wird. Ich glaube aber, dass Einzelne irgendwann mit den Einstellungen und den Arbeitsentscheidungen der Bewegung selbst nicht zufrieden sind – und dass sie noch ein Stück weiter gehen.“ Man solle sich Gedanken machen, ob Einzelne auch in Richtung Gewalt gehen werden. „Ich sehe, dass die Debatte auch sehr vergiftet ist, dass Einzelpersonen mittlerweile abwertend gegenüber anderen auftreten und diese Leute als das reine Böse darstellen.“ Das sei seiner Meinung nach der erste Schritt in Richtung Angriffe auf Menschen.
„Das sehe ich nicht bei der gesamten Bewegung, aber bei einzelnen Akteuren ist das nicht auszuschließen“, so der Psychologe.
Foto: Ahmad Mansour [dts]