Ex-Präsident Lula da Silva hat die Präsidentschaftswahl in Brasilien gewonnen. Er holte am Sonntag in der Stichwahl gegen Amtsinhaber Jair Bolsonaro nach Auszählung von 98,5 Prozent der Wahlbezirke 50,8 Prozent der Stimmen und lag damit uneinholbar vorn.
Bolsonaro kam bei diesem Auszählungsstand auf 49,2 Prozent. Während der seit 2019 regierende Bolsonaro als „Trump der Tropen“ und rechtsaußen gilt, hatte der ehemalige Gewerkschaftsführer Lula in seiner von von 2003 bis 2010 andauernden Amtszeit mit Sozialprogrammen eine hohe Popularität in den ärmeren Bevölkerungsteilen aufgebaut – erst vor wenigen Tagen feierte er seinen 77. Geburtstag. Zuletzt hatte der gut zehn Jahre jüngere Bolsonaro auch eine Debatte um einen möglicherweise bevorstehenden Wahlbetrug angezettelt. Angesichts des äußerst knappen Ergebnisses wird befürchtet, dass nun eine wochenlange Hängepartie droht.
Formale Amtsübergabe ist erst zum 1. Januar.
Foto: Fahne von Brasilien [dts]