Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sieht Deutschland vorbereitet auf einen möglichen Austritt von Radioaktivität an ukrainischen Atomkraftwerken. „Wir haben die nötige Vorsorge getroffen“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Zusammen mit dem Bundesamt für Strahlenschutz habe man die Lage und alle Vorkehrungen genau im Blick. „Aufgrund der Entfernung zur Ukraine ist es selbst in einem Worst-Case-Szenario unwahrscheinlich, dass eine Einnahme von Jodtabletten in Deutschland erforderlich werden könnte. Aber wie gesagt, wir haben Vorsorge getroffen.“ Es werde kontinuierlich überprüft, was an Maßnahmen erforderlich sei, fügte Lemke hinzu.
„Die Bevölkerung, die im unmittelbaren Umfeld der Atomkraftwerke in der Ukraine lebt, ist einer ungleich größeren Gefahr ausgesetzt als die deutsche“, sagte sie. „Wir haben einerseits Unterstützung angeboten und andererseits genau untersucht, inwieweit eine Bedrohungssituation in Deutschland eintreten könnte.“ Lemke zeigte sich erschüttert über Kämpfe an ukrainischen Kernkraftwerken. „Dass Atomkraftwerke wenige Hundert Kilometer von uns entfernt ein Kriegsziel geworden sind, hätte ich mir vor einem Jahr nicht vorstellen können“, sagte sie.
Foto: Atomkraftwerk (dts)