Die privaten Haushalte in Deutschland haben im ersten Halbjahr 2022 im Durchschnitt 8,04 Cent je Kilowattstunde Erdgas gezahlt. Die Durchschnittspreise stiegen damit gegenüber dem zweiten Halbjahr 2021 um 17,7 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit.
Aufgrund der längerfristigen Verträge der privaten Verbraucher sind die Preissteigerungen noch geringer als für Nicht-Haushalte. Die Kosten für Energie und Vertrieb waren mit +30,5 Prozent der größte Preistreiber. Insbesondere die Haushalte mit einem Verbrauch von mehr als 200 Gigajoule im Jahr zahlten mit 7,53 Cent je Kilowattstunde 26,6 Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2021. Aber auch die kleinen Verbraucher mit einem Jahresverbrauch von weniger als 20 Gigajoule zahlten mit 11,27 Cent je Kilowattstunde deutlich mehr als im zweiten Halbjahr 2021 (+24,4 Prozent). Bei den Strompreisen war die Entwicklung im ersten Halbjahr noch nicht so heftig. Strom kostete die Verbraucher durchschnittlich 33,50 Cent je Kilowattstunde. Trotz eines deutlichen Anstiegs der Kosten für Energie und Vertrieb stiegen die Strompreise für private Haushalte mit 1,9 Prozent nur leicht gegenüber dem zweiten Halbjahr 2021. Einen preisdämpfenden Effekt hatte dabei vor allem die Reduzierung der EEG-Umlage für den nur geringen Gesamtpreisanstieg.
Die Steuerlast auf den Strompreisen sank gegenüber dem zweiten Halbjahr 2021 um durchschnittlich 15,4 Prozent. Die Kosten für Energie und Vertrieb von Strom stiegen hingegen für alle Privathaushalte um 35,6 Prozent. Vor allem Haushalte mit einem Jahresverbrauch von mehr als 15.000 Kilowattstunden mussten deutlich mehr zahlen als im vorherigen Halbjahr (+7,7 Prozent beim Gesamtpreis und +65,0 Prozent für Energie und Vertrieb).
Foto: Gasheizung [dts]