Die Bundesregierung hat nach einem Eklat um einen Beitrag auf der eigenen Informationsplattform „Regenbogenportal“ eine Empfehlung der Nutzung von Pubertätsblockern bestritten. „Die Bundesregierung empfiehlt nicht die Einnahme von Pubertätsblockern“, teilte das Familienministerium am Donnerstag mit.
Dabei handele es sich um Medikamente, die nach „sorgfältiger medizinischer Indikation auf Grundlage von wissenschaftlichen Leitlinien“ von Fachärzten verschrieben werden könnten. Die Entscheidung über die Verschreibung liege im Ermessen der behandelnden Ärzte, so das Ministerium. „Sie informieren auch über Risiken und Nebenwirkungen.“ Die körperliche und seelische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen müsse dabei im Mittelpunkt der Behandlung stehen. Zugleich verteidigte das Ministerium das „Regenbogenportal“. Dieses biete Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern Information zu einer „Vielzahl an Themen und Fragen rund um sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“. Der umstrittene Beitrag zu Pubertätsblockern sei „seit mehreren Jahren online“. Er informiere „in altersgerechter, leichter Sprache“, zu welchen Fragen sich betroffene Kinder, Jugendliche und Eltern beraten lassen sollten. „Um Missverständnissen vorzubeugen“, sei der Text inzwischen angepasst worden. So solle „eindeutig“ klar werden, dass ausschließlich Ärzte über die Notwendigkeit der Einnahme von Pubertätsblockern entscheiden, hieß es. Ein Beitrag der CDU-Politikerin Julia Klöckner in den sozialen Medien hatte den Eklat am Mittwoch ausgelöst. Sie hatte der Regierung vorgeworfen, „sehr jungen, unsicheren Menschen“ Pubertätsblocker zu „empfehlen“.
In dem umstrittenen Text hieß es unter anderem: „Bist du noch sehr jung? Und bist du noch nicht in der Pubertät? Dann kannst du Pubertäts-Blocker nehmen.“
Foto: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend [dts]