Familienministerin fürchtet Schließung von Jugendtreffpunkten

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) warnt eindringlich vor einer erneuten Schließung von Jugendtreffpunkten in diesem Winter. „Auf keinen Fall dürfen in diesem Herbst und Winter Kitas und Schulen, Turnhallen und Jugendclubs dichtgemacht werden. Nicht wegen Corona und auch nicht wegen Energieeinsparungen“, sagte Paus der „Bild am Sonntag“.

Die Schließungen in der Coronakrise hätten verheerende Folgen gehabt: „Nicht mehr jeder zehnte, sondern jeder vierte junge Mensch leidet heute unter Depressionen“. Viele Kinder seien während der Pandemie nicht nur dicker geworden, auch die Zahl der Essstörungen sei gestiegen. „Einen dritten Winter, in dem die Kinder und Jugendlichen zu Hause rumsitzen müssen, dürfen wir ihnen nicht zumuten. Zu Recht fühlt sich die Jugend zu wenig gehört und gesehen“, so Paus. Eine ganze Generation habe die Erfahrung gemacht, dass ihre Interessen zu wenig geachtet worden seien und sie die größten Opfer hätten bringen müssen. Paus: „Das trägt nicht dazu bei, sie für unsere Demokratie zu begeistern. Der Verdruss ist spürbar. Da müssen wir gegensteuern.“

Foto: Jugendliche auf einer Parkbank mit Bier [dts]

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