Die Europäische Union will beim Gaseinkauf künftig stärker zusammenarbeiten. Mitgliedstaaten und Energieunternehmen sollten „ihre gemeinsame Kaufkraft nutzen, anstatt sich gegenseitig zu überbieten“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag.
Zu diesem Zweck schlage die Kommission Rechtsinstrumente zur Bündelung der Energienachfrage auf europäischer Ebene vor. „Unser Ziel ist es, Energieunternehmen in die Lage zu versetzen, ein Gasbeschaffungskonsortium zu bilden, damit sie gemeinsam Gas kaufen können.“ Dazu gehöre ein zwingendes, verbindliches Element: Die Konzentration der Nachfrage sollte für mindestens 15 Prozent der Mengen, die für die Befüllung der Speicher erforderlich sind, obligatorisch sein, so von der Leyen. Der Grund: Die Erfahrungen dieses Jahres hätten gezeigt, dass die letzten 10 bis 20 Prozent beim Füllen der Speicher die teuersten seien. „Dabei handelt es sich in der Regel um Mengen, die nicht durch langfristige Verträge gesichert sind.“ In diesem Jahr habe man gesehen, dass sich die Unternehmen am Markt gegenseitig überbieten und damit selbst die Preise in die Höhe treiben. Die Länder des Westbalkans oder der Östlichen Partnerschaft sollten dabei mit einbezogen werden. Wichtig sei aber auch, den Bereich Einsparungen weiter zu verfolgen, so von der Leyen. Im September habe es bereits eine Verringerung der Nachfrage um 15 Prozent gegeben.
Foto: EU-Parlament in Straßburg [dts]