Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Carsten Linnemann hält es für wichtig, dass die CDU wieder mehr Profil entwickelt. „Das ist wirklich ein Thema, das mich sehr umtreibt“, sagte Linnemann dem „Spiegel“.
„Weil immer mehr Demoskopen und auch Mitglieder in der CDU glauben, dass man nicht mit mehr Profil Wahlen gewinnt, sondern mit weniger. Aber deshalb bin ich nicht in eine Partei eingetreten“, so Linnemann, der auch Vorsitzender der CDU-Grundsatzkommission ist. „Diese sogenannte asymmetrische Demobilisierung, also möglichst nirgends anecken, das lehne ich kategorisch ab“, sagte der CDU-Politiker weiter. „Dann muss man sich nicht wundern, wenn die Menschen sich von der Politik abwenden und am Ende nicht mehr wählen gehen.“
Der Parteivize verknüpft mit diesem Anspruch auch seine Zukunft als Politiker. „Ich kämpfe für eine unterscheidbare CDU, sonst habe ich in der Politik auch nichts mehr verloren.“ Linnemann sagte auch, dass es auf das richtige Personal ankomme. „Wir brauchen Politiker, denen die Wähler vertrauen, wie Hendrik Wüst und Daniel Günther – und unterscheidbare Positionen“, so Linnemann.
Das Problem sei, dass die CDU von beidem zu wenig habe.
Foto: Carsten Linnemann [dts]