Bislang keine Hinweise für Anschlag auf Synagoge in Hannover

Nach der Beschädigung einer Synagoge in Hannover hat eine erste Untersuchung des mutmaßlichen Tatorts an der Haeckelstraße durch die Polizei keine Hinweise auf einen Anschlag ergeben. Die Beamten hatten im Innenraum der Synagoge keinen Stein und auch kein anderes Wurfgeschoss gefunden, berichtet der “Spiegel” unter Berufung auf Ermittlerkreise.

Unter dem beschädigten Fenster an der Außenseite des Gebäudes fanden sich allerdings Federn, die auf einen Vogelschlag als Ursache deuten könnten. Die Ermittler sprechen von einer “vorsichtigen Tendenz” bei den Ermittlungen, die derzeit gegen einen Anschlag spreche. Es gebe aber noch keine gesicherten Erkenntnisse. Obwohl die Federn unter dem Fenster auf einen Vogelschlag hindeuten könnten, sei es zu früh, sich eindeutig festzulegen. Denn auch das Tier, das die sichergestellten Federn bei einem möglichen Aufprall verloren haben könnte, fanden sie nicht. Als weitere Möglichkeit könnte auch ein Schuss mit einem Luftgewehr in Betracht kommen, wofür es bislang allerdings ebenfalls keine Indizien gebe, heißt es. Die Glasscheibe war am Mittwochabend während eines Gottesdienstes in der Synagoge mit 150 Gläubigen am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur zu Bruch gegangen. Anschließend kam die Sorge auf, es könnte sich um einen gezielten Angriff auf das jüdische Gotteshaus handeln. Die Polizeidirektion Hannover richtete eine Sonderkommission ein. “Wir sind seit Mittwochabend vor Ort”, sagte eine Sprecherin. Von “hochsensiblen Ermittlungen” in alle Richtungen ist die Rede.

Foto: Polizei mit Mundschutz (dts)

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