Der Elektroautohersteller Tesla soll laut eines Medienberichts die geplante Batteriezellenproduktion in Grünheide bei Berlin aus technischen Gründen auf Eis legen. Grund seien Probleme mit einem wichtigen Produktionsverfahren, das Tesla-Chef Elon Musk vor zwei Jahren vorgestellt hatte, schreibt das „Handelsblatt“ (Montagausgabe).
Die Umsetzung verzögere sich bis mindestens 2024, schreibt das Blatt. Von den Schwierigkeiten berichten fünf Experten, davon zwei aus dem Tesla-Umfeld, heißt es in dem Bericht. Tesla will weiter eine Fabrik in Betrieb nehmen, aber angeblich nicht ohne die sogenannte Trockenbeschichtung. Mit dem Verfahren spart man deutlich Energie, vermeidet toxische Lösemittel und verbraucht weniger Wasser.
Laut einem Insider soll das Verfahren die Kapitalkosten für das Batteriezellwerk, gerechnet auf eine Kapazität von 30 Gigawattstunden, um eine Milliarde Euro senken. Die Trockenbeschichtung gelinge Tesla auf Pilotanlagen, bislang aber nicht in Großserie, schreibt das „Handelsblatt“ weiter. „Der Ausschuss ist einfach zu groß“, sagte ein dem Unternehmen nahestehender Experte der Zeitung. Die Technologie wird mit großer Aufmerksamkeit quasi von der gesamten Autobranche verfolgt.
Insgesamt will Tesla mit dem neuen Zelldesign 4680, der Trockenbeschichtung und anderen Maßnahmen mehr als die Hälfte der Kosten für eine Batterie des Model Y einsparen – was sich auf mehrere tausend Euro pro Fahrzeug summieren könnte.
Foto: Standort von neuer Tesla-Fabrik in Brandenburg [dts]