Bahnvorstand sowie Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordern gemeinsam ein neues Förderregime für den Güterverkehr. Notwendig seien 300 Millionen Euro im Jahr, mit denen der sogenannte Einzelwagenverkehr unterstützt werden soll.
Dabei werden Güterzüge aus einzelnen Waggons unterschiedlicher Verlader zusammengestellt. Das ist im Vergleich zum Lkw-Transport aufwendig und teuer und deshalb kaum wettbewerbsfähig. „Die Hilfen sind notwendig, damit Deutschland seine Klimaziele einhalten kann“, sagte die stellvertretende EVG-Vorsitzende Cosima Ingenschay. „Die Koalition sollte die Mittel noch im Bundeshaushalt 2023 einstellen, der Mitte November beschlossen wird.“ Ohne das Geld verabschiede sich die Bundesregierung von ihrem Ziel, bis 2030 ein Viertel des Güterverkehrs auf die Schiene zu verlagern. Die Befürworter werben damit, dass beim Transport mit der Bahn im Vergleich zum Lkw 80 Prozent weniger Treibhausgase anfallen. Laut Bericht des „Spiegel“ unterstützt auch der Bahnvorstand das Anliegen. Flankiert wird der Vorstoß von Briefen, die der Gesamtbetriebsrat der Bahn-Tochter DB Cargo an Verkehrs- und Haushaltspolitiker der Bundestagsfraktionen schreibt, in denen die Arbeitnehmervertreter für das Vorhaben werben. Die notwendigen Mittel sollen aus den 1,5 Milliarden Euro entnommen werden, die die Koalition bei der Verabschiedung des jüngsten 65 Milliarden Euro schweren „Entlastungspakets“ für Wirtschaft und Verbraucher ohnehin für die Bahn vorgesehen hat.
Foto: Verladebahnhof [dts]