Die von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) geplante „Einsatzreserve“ von drei deutschen Atomkraftwerken über den Jahreswechsel hinaus ist offenbar nur begrenzt mit den Betreibern abgesprochen. Nachdem PreussenElektra, Betreiber des Atomkraftwerks Isar 2, vor diesem Vorgehen warnte, zeigte sich der Wirtschaftsminister „verwundert“.
Das Konzept sei von dem Akw-Betreiber „offensichtlich nicht verstanden worden“, sagte Habeck am Mittwoch. „Denn wie ja mehrfach erläutert geht es bei der Einsatzreserve nicht darum, die Atomkraftwerke hoch und runter zu fahren, sondern es geht darum zu entscheiden, wie sich die konkrete Versorgungssituation in Deutschland und Europa entwickelt und dann entlang den Stresstestszenarien einmal zu entscheiden, ob man die Kraftwerke braucht oder nicht“, so der Minister. „Das kann im Dezember erfolgen mit Blick auf den Januar, es kann auch im Januar oder Februar erfolgen.“ PreussenElektra habe in einem Brief vom 25. August angeblich mitgeteilt, wenn man länger in den Streckbetrieb gehen müsse, brauche es einen kurzfristigen Betriebsstillstand des Atomkraftwerks. „Genau das ginge aber – so sagen sie es heute – nicht bei einer Einsatzreserve. Das ist technisch nicht ohne Weiteres nachzuvollziehen, deswegen werden wir diese Gespräche jetzt nochmal führen, was denn eigentlich gilt“, so Habeck.
Foto: Atomkraftwerk (dts)