Russische Marine beschaffte jahrelang deutsche Technik

Das russische Militär konnte über Jahre hinweg auf Umwegen Motorentechnik für Kriegsschiffe von deutschen Firmen beschaffen. Das berichten die „Welt am Sonntag“, des Recherchezentrum „Correctiv“ und der lettischen Sender Latvijas Radio.

Im Mittelpunkt stand demnach eine kleine Firma im lettischen Riga, die immer wieder kleinere Motoren und andere Ausrüstung wie Drehzahlmesser oder Dichtungen bei deutschen Firmen bestellte. Nach Erhalt verschiffte die lettische Firma die Güter offenbar teilweise nach Russland, an eine weitere Privatfirma in St. Petersburg. Diese ist ein bekannter Lieferant der russischen Marine. Aus russischen Einfuhrdaten, die „Welt am Sonntag“ und „Correctiv“ nach eigenen Angaben abrufen konnten, geht teilweise hervor, für welche konkreten Schiffe die Lieferungen mit deutschem Ursprung bestimmt waren. Die dort genannten Projekt- und Baunummern lassen sich insgesamt vier verschiedenen Typen russischer Marineschiffe zuordnen. Darunter sind 75 Meter lange Korvetten des Typs Buyan-M, die in den vergangenen drei Jahren in Dienst gestellt wurden. Sie sind jetzt im Schwarzen Meer stationiert und mit Marschflugkörpern des Typs Kalibr ausgerüstet. Die Bujan-M werden für mehrere Kalibr-Angriffe auf das ukrainische Festland verantwortlich gemacht, schreiben die an der Recherche beteiligten Journalisten.

Foto: Russisches Kriegsschiff (dts)

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