Politbarometer: FDP und AfD legen zu

Sowohl SPD und Grüne als auch die Union verlieren im neuen ZDF-Politbarometer. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die SPD laut Forschungsgruppe Wahlen auf 18 Prozent (minus eins), die CDU/CSU auf 27 Prozent (minus eins) und die Grünen auf 22 Prozent (minus eins).

Hinzugewinnen könnte die FDP mit jetzt sieben Prozent (plus eins) und auch die AfD mit 14 Prozent (plus eins). Die Linke bliebe bei fünf Prozent (unverändert) und die anderen Parteien erreichten zusammen Sieben Prozent (plus eins), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Die Zufriedenheit mit der Ampel-Koalition ist seit Beginn des Kriegs in der Ukraine deutlich zurückgegangen. Waren im März noch 75 Prozent der Meinung, die Regierung leiste gute Arbeit (schlecht: 19 Prozent), so sagen das jetzt nur noch 49 Prozent, so ein weiteres Ergebnis des ZDF-Politbarometers. 44 Prozent stellen SPD, Grünen und FDP ein schlechtes Zeugnis aus, darunter jeweils Mehrheiten in den Anhängerschaften der Oppositionsparteien (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils „weiß nicht“). Die für die Befragten aktuell drängendsten Probleme im Land sind die Themen Energie und Versorgungssicherheit sowie die stark gestiegenen Preise. Nach 40 Prozent im Juli geben jetzt 57 Prozent an, dass ihnen diese hohen Preise persönlich große Probleme machen. Für 42 Prozent ist das nach eigenen Angaben nicht der Fall (Juli: 60 Prozent). Bei der Frage, ob Deutschland der Ukraine moderne Kampfpanzer liefern soll, gehen die Meinungen auseinander: 47 Prozent befürworten das, 43 Prozent lehnen das ab. Mehrheiten für eine Lieferung gibt es in den Anhängerschaften von SPD (54 Prozent), Union (55 Prozent), Grünen (62 Prozent) und FDP (51 Prozent), die meisten Anhänger der AfD (80 Prozent) und der Linken (64 Prozent) sprechen sich dagegen aus. Deutlich gestiegen gegenüber August (26 Prozent) ist mit 42 Prozent der Anteil der Befragten, die davon ausgehen, dass die Ukraine den Krieg gegen Russland gewinnen wird. 41 Prozent bezweifeln einen Sieg der Ukraine (August: 59 Prozent).

Die Zahl der Befragten, die ihre Gesundheit durch das Coronavirus gefährdet sehen, pendelt sich auf niedrigem Niveau ein. Aktuell befürchten das 30 Prozent, 59 Prozent sehen für sich keine Gefährdung. Die ab Oktober geltenden Corona-Maßnahmen sind für 71 Prozent gerade richtig. 19 Prozent halten Maskenpflicht im Fernverkehr, im ÖPNV und in Arztpraxen sowie Test- und Maskenpflicht in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen für übertrieben.

Nur 9 Prozent meinen, die Maßnahmen müssten härter sein. Die Interviews wurden von der Forschungsgruppe Wahlen in der Zeit vom 27. bis 29. September im Auftrag des ZDF bei 1.355 Wahlberechtigten telefonisch erhoben.

Foto: Christian Lindner (dts)

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