Patientenschützer haben den Beschluss der Ampelkoalition scharf kritisiert, die Testverpflichtungen für das Klinik- und Pflegepersonal lockerer zu fassen als bisher geplant. „Es ist unverantwortlich, wenn die tägliche Testpflicht einem politischen Konsens geopfert wird“, sagte der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochausgaben).
„Bei der Bundesregierung müssen endlich die Fakten entscheiden und nicht die Ideologie“, mahnte er. Nur Testen verhindere die unkontrollierte Weitergabe des Virus. „Deshalb darf es in der Kranken- und Altenpflege kein löchriges Schutzkonzept geben“, forderte er. Denn hier würden Millionen hilfsbedürftige Menschen versorgt, die sich selbst vor der Ansteckung nicht schützen könnten. Die Ampelkoalition hat auf Drängen der Krankenhäuser und der FDP entschieden, die Testverpflichtungen für das Personal in Kliniken und Pflegeeinrichtungen zu lockern. Statt täglicher Corona-Tests, wie bisher geplant, sollen in der Neufassung des Infektionsschutzgesetzes nur noch drei Tests pro Woche vorgeschrieben werden. Die Novelle soll am Donnerstag im Bundestag beschlossen und Anfang im Oktober in Kraft treten.
Foto: Krankenhaus (dts)