Energieintensive Betriebe des Lebensmittelhandwerks wie etwa Bäckereien, Metzgereien und Brauereien sollen künftig von dem Energiekostendämpfungsprogramm (EKDP) der Bundesregierung profitieren. Eine entsprechende Einigung mit dem Wirtschafts- und Klimaschutzministerium (BMWK) bestätigte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) den Zeitungen der „Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft“ (Freitagausgaben).
Ihn hätten in den letzten Wochen viele Schreiben unter anderem von Bäckereien, Brauereien oder Fleischereien erreicht, die ihre teils dramatische Lage geschildert haben, sagte Özdemir: „Für viele geht es da um ihre wirtschaftliche Existenz, manche stehen nach jahrzehntelanger Arbeit vor der Betriebsaufgabe.“ Derzeit laufen laut Özdemir entsprechende Gespräche mit den anderen Ressorts, um eine einheitliche Position innerhalb der Bundesregierung zu erzielen. „Wichtig sind jetzt schnelle Hilfen, damit die Betriebe weitermachen können“, sagte der Grünen-Politiker weiter. Es brauche jetzt eine unbürokratische Umsetzung, die die Strukturen gerade auch von Kleinst- und Kleinbetrieben berücksichtigt. „Ich bin zuversichtlich, dass wir zeitnah eine gute Lösung vorstellen können“, sagte der Minister. Bislang hat das Lebensmittelhandwerk in der Regel nicht vom Energiekostendämpfungsprogramm profitiert, da die meisten Betriebe die Hilfskriterien nicht erfüllen. Beim EKDP, das in die Zuständigkeit des Wirtschaftsministeriums fällt, handelt es sich zwar um ein gezieltes Hilfsprogramm für energieintensive Unternehmen. Allerdings nur für solche, die im internationalen Wettbewerb stehen und die Anforderungen der sogenannten KUEBLL-Liste der Europäischen Kommission erfüllen. In Deutschland gibt es knapp 10.000 Bäckerei-Betriebe mit insgesamt 241.000 Mitarbeitern und einen Gesamtumsatz von fast 15 Milliarden Euro. Dem Fleischerhandwerk werden fast 11.200 Betriebe mit rund 133.400 Mitarbeitenden zugerechnet, es setzt jährlich 17,57 Milliarden Euro um.
Foto: Brezeln mit Salz (dts)