Neuwagen sind seit 2017 bis zu 44 Prozent teurer geworden. Der Durchschnittspreis für ein neues Kraftfahrzeug ist im gleichen Zeitraum von 44.908 Euro auf 53.525 um 19 Prozent angestiegen, teilte der ADAC am Donnerstag mit.
Die Inflationsrate seit 2017 betrug dagegen nur rund acht Prozent. Die höchsten prozentualen Preissteigerungen gab es in den unteren Klassen. Bei den Kleinstwagen stiegen die Neuwagenpreise um 44 Prozent, bei Kleinwagen um rund 30 Prozent und bei der unteren Mittelklasse um rund 21 Prozent. Als mögliche Erklärung nennt der Automobilclub die Einführung neuer Mindeststandards bei Assistenzsystemen an, die vor allem auf die kleineren Klassen Auswirkungen habe, da bei mittleren und großen Klassen die meisten Systeme schon in Serie wären.
Damit könne jedoch nicht der Preisanstieg ab der Mittelklasse gerechtfertigt werden, so der ADAC. Zudem würden Lieferschwierigkeiten, der Halbleitermangel und gestiegene Einkaufspreise als Ursache genannt. Einige Hersteller böten die günstigen Modellvarianten mit wenig Ausstattung und „schwachen“ Motorisierungen zudem nicht mehr an. Man stellte auch bei Elektrofahrzeugen eine Preissteigerung oder eine extrem hohe Einpreisung bei Modellstart fest, seit mit der Innovationsprämie der staatliche Anteil der Förderung verdoppelt wurde, hieß es. „Der ADAC fordert die Hersteller auf, wieder zu einer Preispolitik zurückzufinden, die die Bezahlbarkeit neuer Pkw im Blick hat. Zusätzlich sollten Hersteller wieder Fahrzeuge in Basisausstattung anbieten, damit sich auch Menschen mit geringeren finanziellen Möglichkeiten ein neues Fahrzeug leisten können“, hieß es.
Foto: Dienstwagen von Politikern (dts)