Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) will die wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland nach einem Ende des Ukraine-Kriegs langfristig wieder ausbauen. „Wir müssen darauf setzen, dass dieser Krieg ein Ende hat und dass wir dann auch wieder über Pipelines Gas bekommen können“, sagte er am Mittwoch im Deutschlandfunk.
Seiner Ansicht nach ist Deutschland auch in den nächsten Jahren noch auf russisches Gas angewiesen, da der hohe Preis des Rohstoffs die deutsche Wirtschaft „vernichtet“. Er spreche sich aus diesem Grund für „Friedensverhandlungen“ mit Russland aus, damit „dieser Krieg möglichst schnell am Verhandlungstisch weiter besprochen wird und nicht auf dem Schlachtfeld“. Dieses Vorgehen sei für ihn eine „Selbstverständlichkeit“. Auch zu den gestiegenen Energiepreisen äußerte sich Kretschmer: Die geplante Energiewende könne man „so nicht fortführen“ wie geplant. Er fordert aus diesem Grund auch einen Rückgriff auf die Kernenergie. Es müsse möglich sein, „in den nächsten Jahren“ mit „dieser Technologie weiterzuarbeiten“, um die Preise nachhaltig zu senken. Der Bundesregierung warf er vor, nicht entschieden genug auf die Probleme zu reagieren. „Wir haben eine Bundesregierung, die sich nicht einigen kann“, so der Ministerpräsident.
Die „Dinge“ seien nicht durchdacht, obwohl viele Existenzen auf dem Spiel stünden und die „extremen Kostensteigerungen“ den Menschen Angst machten.
Foto: Turm des Kreml in Moskau mit dem Moskauer Bankenviertel im Hintergrund (dts)