Die Grünen wollen mehr Ressourcen in die Parteizentrale stecken, um Fehler im nächsten Bundestagswahlkampf zu verhindern. „Wir werden beim Personal frühzeitig aufstocken, um rechtzeitig für ausreichend Kapazitäten in der Bundesgeschäftsstelle zu sorgen“, sagte Emily Büning, Bundesgeschäftsführerin der Grünen, der „taz“ (Mittwochausgabe).
Die Entscheidung folgt aus einer Analyse des Wahlkampfs 2021, der von Fehlern im Lebenslauf und Wirbel um ein Buch von Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock geprägt war. Eine Evaluation des Wahlkampfs hatte Büning am Montag den grünen Parteigremien vorgestellt. Neben den Strukturen in der Bundesgeschäftsstelle ging es dabei auch um die Ressourcen der Kreisverbände. „In den ländlichen Räumen etwa haben wir noch erhebliches Ausbaupotenzial“, sagte Büning der „taz“. In mitgliederschwachen Regionen fehle Geld für hauptamtliche Strukturen. Über einen Strukturfonds verteile man jetzt Mittel dorthin um. Darüber hinaus wollen sich die Grünen nicht mehr „in die Rolle einer Ein-Thema-Partei drängen lassen“ und auch in Themenfeldern jenseits von Klima und Umwelt präsenter werden. „Wir hatten zwar in allen Politikbereichen programmatische Antworten, sind damit aber nicht ausreichend durchgedrungen“, sagte Büning. Durch die Regierungsarbeit verändere sich die öffentliche Wahrnehmung gerade. Es gehe dabei aber um einen langfristigen Prozess. Die Auswahl der Kanzlerkandidatin oder des Kanzlerkandidaten für 2025 wollen die Grünen ihrer Basis überlassen. „Für 2025 halten wir eine Urwahl für die richtige Methode“, sagte die Bundesgeschäftsführerin.
Die Partei wird die Kandidatur voraussichtlich im Jahr vor der Wahl klären. „Wir wollen den Schritt frühzeitig gehen – gerade auch, um die Kampagne gezielt ausrichten und auf die Person zuspitzen zu können“, sagte Büning.
Foto: Grünen Wahlkampfbus (dts)