Frankreichs Parlamentspräsidentin sieht sich in Vorreiterrolle

Yaël Braun-Pivet, erste Präsidentin der französischen Nationalversammlung, sieht sich in einer Vorreiterrolle bei der Gleichberechtigung von Frauen. „Ich glaube, dass meine Wahl an die Spitze der Nationalversammlung zum Wandel beiträgt“, sagte Braun-Pivet der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Auf die Frage, ob Frankreich eine stille Machtübernahme der Frauen erlebe, sagte sie: „Im Parlament trifft das zu.“ Die Zahl der Frauen im französischen Parlament habe eine „kritische Masse“ erreicht. „Die Hemmschwelle für sexistische Bemerkungen zum Aussehen, zur Kleidung oder zur Stimme liegt damit höher. Nicht nur Frauen, auch viele Männer finden sexistisches Verhalten total altmodisch.“

Die Bemerkungen, die sie habe ertragen müssen, als sie 2017 Vorsitzende des Rechtsausschusses der Nationalversammlung wurde, habe es 2022 nicht mehr gegeben, sagte Braun-Pivet. „Wir dürfen einfach nicht klein beigeben.“ Trotzdem gebe es noch immer weitverbreiteten Sexismus, der alle Frauen betreffe, die Spitzenposten übernähmen, sei es in Unternehmen oder in der Politik, so die Parlamentspräsidentin. „Aber die Dinge verändern sich. Vielleicht verändern sie sich nicht schnell genug und nicht stark genug, aber sie verändern sich.“

Foto: Französische Nationalversammlung (dts)

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