Nach dem Treffen mit Vertretern der Bundesregierung, von Gewerkschaften und Wirtschaft hat der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, einen stärkeren Beitrag der Unternehmen gefordert und ökologische Versäumnisse kritisiert. „In der konzertierten Aktion muss es darum gehen, dass alle ihren Beitrag leisten: Nicht allein die Beschäftigten, die auf Lohn verzichten, sondern auch die Unternehmen, die ordentliche Erträge erwirtschaften und diese an die Beschäftigten weitergeben müssen, nicht nur mit Einmalzahlungen“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe).
Von der Bundesregierung forderte er eine erneute Aussetzung der Schuldenbremse im Jahr 2023. „Die Wiedereinsetzung der Schuldenbremse im kommenden Jahr wäre kontraproduktiv und würde zu langfristigen wirtschaftlichen Verwerfungen führen“, so der DIW-Ökonom. „Aus dem Blick gerät leider die ökologische Transformation, die aber nicht nur ein Nice-to-have ist, sondern der einzige Weg, die deutsche Wirtschaft langfristig wettbewerbsfähig zu halten. Hier sind dringend große Investitionen erforderlich“, kritisierte Fratzscher.
Foto: Moderne Stromzähler (dts)