Deutschland unterstützt den globalen Pandemievorsorgefonds, der bei künftigen Infektionsausbrüchen dafür sorgen soll, dass die Weltgemeinschaft schneller und effektiver reagieren kann. Die Bundesrepublik zahlt 69 Millionen Euro ein, teilten das Entwicklungs- und das Gesundheitsministerium am Donnerstag mit.
Ziel ist es demnach zudem, dass Pandemien gar nicht erst entstehen. Aus diesem Grund sollen ärmere Länder und Regionen unterstützt, bessere Vorsorge getroffen und auf Infektionsausbrüche schneller reagiert werden. „Bei der Covid-19-Pandemie hat es am Anfang zu lange gedauert, bis die Weltgemeinschaft genügend Geld mobilisiert hat und die weltweite Impfkampagne angelaufen ist“, sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). In vielen Entwicklungsländern seien zudem die Gesundheitssysteme überfordert.
„Jetzt gilt es, aus diesen Erfahrungen zu lernen“, so Schulze. Bei der nächsten Pandemie müsse man als Weltgemeinschaft besser vorbereitet sein. Aus diesem Grund brauche es einen Fonds, der sofort einspringt, wenn eine neue Pandemie drohe. Dies hat man laut der SPD-Politikerin jetzt gemeinsam mit Länder wie Indonesien, China und Südafrika, die zum ersten Mal mit größeren Beiträgen in einen internationalen Fonds einzahlen, erreicht.
Mit den Geldern sollen in ärmeren Ländern insbesondere Labore besser ausgestattet, Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens aufgebaut und Personal ausgebildet werden. Zudem sollen Frühwarnsysteme ausgebaut sowie die bessere Vernetzung von Daten- und Auswertungssystemen ermöglicht werden. Diese Bereiche waren den Ministerien zufolge bis zum Ausbruch der Covid-Pandemie vor allem in Mittel- und Niedrigeinkommensländern wenig gefördert worden. „Pandemien machen nicht vor Ländergrenzen halt. Daher ist es uns ein Kernanliegen, alle Menschen weltweit vor Pandemien zu schützen“, sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
„Wir müssen sicherstellen, dass Gesundheitsbedrohungen früh erkannt werden und wir schnell und gezielt auf diese reagieren.“ Dazu müssten insbesondere Kapazitäten zur Früherkennung gestärkt und entsprechendes Personal ausgebildet werden. Nur so könne man neue Erreger und Virusvarianten rechtzeitig entdecken und bekämpfen.
Der Fonds leiste hier einen „wichtigen Beitrag“, so der SPD-Politiker. Insgesamt unterstützen bisher 22 staatliche und nicht-staatliche Geber den Fonds, der Ende Juni 2022 gegründet wurde. Neben Deutschland haben weitere Staaten und Organisationen Mittel versprochen. Alle Ankündigungen summieren sich auf insgesamt 1,4 Milliarden Euro.
Die vom Fonds geförderten Maßnahmen sollen laufende Programme internationaler und regionaler Institutionen ergänzen und damit einen „Mehrwert“ im Hinblick auf eine bessere Pandemievorsorge schaffen, so die Ministerien. Der Fonds setzt keine Maßnahmen selbst um, sondern beauftragt leistungsfähige Partner. Dazu gehören UN-Organisationen, insbesondere die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Weltbank und weitere Entwicklungsbanken sowie andere Fonds im Gesundheitsbereich.
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