Deutschland führt weniger Waren ins Ausland aus. Im Juli sind die deutschen Exporte gegenüber Juni 2022 um 2,1 Prozent und die Importe um 1,5 Prozent gesunken, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juli 2021 stiegen die Exporte aber um 14,3 Prozent und die Importe um 29,3 Prozent. Die Exporte in die Russische Föderation sanken im Juli 2022 gegenüber Juni 2022 um 15,1 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro, gegenüber dem Vorjahresmonat Juli 2021 nahmen sie um 55,1 Prozent ab. Die Importe aus Russland nahmen im Juli 2022 gegenüber Juni 2022 um 17,4 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro ab. Insgesamt wurden im Juli 2022 Waren im Wert von 131,3 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert und Waren im Wert von 125,9 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Die Außenhandelsbilanz schloss damit im Juli 2022 mit einem Überschuss von 5,4 Milliarden Euro ab. Im Juni 2022 hatte der Saldo der Außenhandelsstatistik +6,2 Milliarden Euro betragen, im Juli 2021 hatte er noch bei +17,5 Milliarden Euro gelegen. In die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) wurden im Juli Waren im Wert von 73,4 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 62,1 Milliarden Euro von dort importiert. Gegenüber Juni 2022 stiegen die kalender- und saisonbereinigten Exporte in die EU-Staaten um 1,0 Prozent und die Importe aus diesen Staaten sanken um 1,2 Prozent. In die Staaten der Eurozone wurden Waren im Wert von 51,2 Milliarden Euro (+1,4 Prozent) exportiert und Waren im Wert von 41,9 Milliarden Euro (-2,6 Prozent) aus diesen Staaten importiert. In die EU-Staaten, die nicht der Eurozone angehören, wurden Waren im Wert von 22,2 Milliarden Euro (0,0 Prozent) exportiert und Waren im Wert von 20,2 Milliarden Euro (+1,9 Prozent) von dort importiert. In die Staaten außerhalb der EU (Drittstaaten) wurden im Juli Waren im Wert von 58,0 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 63,8 Milliarden Euro aus diesen Staaten importiert. Gegenüber Juni 2022 nahmen die Exporte in die Drittstaaten um 5,6 Prozent und die Importe von dort um 1,8 Prozent ab. Die meisten deutschen Exporte gingen im Juli 2022 in die Vereinigten Staaten. Dorthin wurde 13,7 Prozent weniger Waren exportiert als im Juni 2022. Damit sanken die Exporte in die Vereinigten Staaten auf einen Wert von 12,3 Milliarden Euro. Die Exporte in die Volksrepublik China sanken um 0,3 Prozent auf 8,9 Milliarden Euro, die Exporte in das Vereinigte Königreich nahmen um 4,6 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro ab. Die meisten Importe kamen im Juli aus der Volksrepublik China: Von dort wurden Waren im Wert von 15,1 Milliarden Euro eingeführt, das waren 11,5 Prozent weniger als im Vormonat. Die Importe aus den Vereinigten Staaten sanken um 7,6 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro. Die Importe aus dem Vereinigten Königreich nahmen im gleichen Zeitraum um 8,3 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro zu. Nominal, also nicht kalender- und saisonbereinigt, wurden im Juli Waren im Wert von 127,6 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert und Waren im Wert von 122,7 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juli 2021 stiegen die Exporte damit um 10,8 Prozent und die Importe um 26,1 Prozent. Die unbereinigte Außenhandelsbilanz schloss im Juli 2022 mit einem Überschuss von 4,9 Milliarden Euro ab.
Foto: Containerschiff (dts)