Deutsche Umwelthilfe fordert schnelle Reaktion bei Ostsee-Pipelines

Das Gas aus den Nord-Stream-Pipelines muss laut Deutscher Umwelthilfe (DUH) so schnell wie möglich entfernt werden, um weitere Risiken für Menschen und das Klima zu minimieren. „Das ist in 2 Richtungen möglich – über Russland in Sankt Petersburg und über die deutsche Seite in Lubmin“, sagte der DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben).

Es sei ja nicht ausgeschlossen, „dass an anderer Stelle der über 1000 Kilometer langen Pipeline Ähnliches passiert“. Nach Einschätzung der Umwelthilfe gehen die größten Gefahren des ausströmenden Gases für das Klima und den Schiffsverkehr aus. „Sobald Methan aus dem Wasser tritt und an die Oberfläche gelangt, kann es mit Sauerstoff explosiv reagieren“, sagte Müller-Kraenner. Diese möglichen Explosionen stellten eine große Gefahr für den Schiffsverkehr in der Ostsee dar.

Zudem sei Methan ein hochgefährliches Treibhausgas und schade dem Klima 84 mal so stark wie Kohlendioxid (CO2). Auch die Bundesregierung fordert der DUH-Chef zum Handeln auf: „Die Bundesnetzagentur, das Verkehrs- und Wirtschaftsministerium stehen mit in der Pflicht, eine Lösung vorzulegen, wie der Schaden schnell behoben werden kann“, so Müller-Kraenner. Der DUH-Chef schließt nicht aus, dass es sich bei den Lecks um Sabotage handele. Einen technischen Defekt halte er für „sehr unwahrscheinlich“.

Foto: Castoro 10 beim Bau von Nord Stream 2 (dts)

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