Die Deutsche Bank und die Sparkassen wollen trotz Rückschlägen für den Aufbau eines neuen europäischen Zahlungssystems (EPI) kämpfen. „Wir wollen mit dem Aufbau eines eigenständigen Systems die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Banken im Zahlungsverkehr stärken“, sagte Deutsche-Bank-Vize-Chef Karl von Rohr dem „Handelsblatt“.
„Deshalb stehen wir weiter zu dem Projekt und sind bereit, EPI 2.0 zusammen mit den verbliebenen Partnern voranzutreiben.“ Joachim Schmalzl, Vorstand beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV), bezeichnete EPI als „große Chance, den Zahlungsverkehr in Europa entscheidend weiterzuentwickeln und Europas Souveränität sowie seine internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Wir werben für eine möglichst breite Unterstützung.“ EPI werde umso erfolgreicher und schlagkräftiger, je mehr Teilnehmer sich hinter dem Vorhaben versammelten. EPI wurde 2020 von zahlreichen europäischen Großbanken ins Leben gerufen. Ziel ist die Schaffung eines eigenen Zahlungssystems, um unabhängiger von mächtigen US-Konzernen wie Mastercard, Visa und Paypal zu werden. Im Februar 2022 zog sich die Mehrheit der ursprünglich beteiligten Banken jedoch von dem Projekt zurück. Seither arbeiten die verbliebenen Geldhäuser an einer abgespeckten Version, EPI 2.0. Mit einer Entscheidung, ob diese umgesetzt wird, rechnen Beteiligte im November.
Foto: Sparkasse (dts)