Designierter ARD-Chef will an Transparenz arbeiten

Der künftige ARD-Vorsitzende Kai Gniffke schließt für den Senderverbund Konsequenzen aus der RBB-Affäre nicht aus. „Klar ist, dass wir eine ARD brauchen, der die Menschen vertrauen. Und dieses Vertrauen bekommen wir dann, wenn wir nicht nur exzellenten Journalismus präsentieren, sondern auch auf allen Ebenen transparent sind. Daran werden wir weiter arbeiten“, sagte der SWR-Intendant der „Südwest-Presse“ (Donnerstagausgabe).

Man werde sich die Ergebnisse der aktuellen Untersuchungen und Ermittlungen zum RBB „genau ansehen“, fügte er hinzu. Auch nehme die ARD die Vorgänge beim RBB „selbstverständlich noch einmal zum Anlass, die eigenen Compliance-Regeln zu überprüfen und zu schärfen“.

Mit Blick auf die Zukunft der ARD verfolgt Gniffke die Vision eines Medienverbundes, „der journalistische Qualitätsinhalte mit erstklassiger Technologie verbindet“. Der Konkurrenz durch Streamingdienste will er sich nicht geschlagen geben. Die ARD müsse sich aber technologisch weiterentwickeln. „Wir müssen mit unserer Mediathek den gleichen Komfort anbieten, den die Menschen von den kommerziellen Streamingdiensten gewohnt sind, und wir müssen daran arbeiten, alle Teile der Gesellschaft mit unseren Angeboten zu erreichen.“

Bei Nachrichten und Dokumentationen spiele man schon ganz oben mit, bei Serien und fiktionalen Inhalten sei „sicherlich noch Luft nach oben“, sagte Gniffke. Der SWR-Intendant wird zum 1. Januar 2023 für zunächst ein Jahr auch den ARD-Vorsitz übernehmen. Das beschloss die ARD-Hauptversammlung am Mittwoch in Bremen. Der 61-Jährige löst Tom Buhrow vom WDR ab, der das Amt im Zuge der Schlesinger-Affäre interimsweise bis Ende dieses Jahres ausübt.

Foto: ARD-Hauptstadtstudio (dts)

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