Die Pläne der Schweiz, an der Grenze zu Deutschland ein Atommüll-Endlager zu bauen, stoßen auf Kritik. „Die Entscheidung der Schweiz werden wir kritisch begleiten“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Thomas Strobl (CDU), dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe).
Dabei sei klar, dass dort, wie für jeden anderen Endlager-Standort auch, „die höchsten Sicherheitsstufen angelegt werden“. Der Landesinnenminister forderte die Schweiz auf, bei der Umsetzung „sehr eng grenzüberschreitend, als Nachbarn“ zusammenzuarbeiten. Am Wochenende war bekannt geworden, dass die Schweiz künftig nahe der baden-württembergischen Ortschaft Hohentengen Atommüll lagern will. Strobl sagte: „Es geht um die Sicherheit der gesamten Grenzregion und um die Sicherheit der wichtigsten Trinkwasserzuflüsse. Und da darf es absolut keinerlei Zugeständnisse bei der Sicherheit geben.“ Ähnlich sehen es Politiker der Ampelkoalition im Bund. Der SPD-Umweltexperte Carsten Träger sagte der Zeitung, dass man die Bürger bestmöglich vor radioaktiver Strahlung schützen müsse. Deshalb müsse es nach der Entscheidung eine „enge Zusammenarbeit“ zwischen deutschen und Schweizer Behörden geben. Der FDP-Energiepolitiker Michael Kruse sagte: „Die Schweiz wäre gut beraten, ihren Standort für Atommüll in einer Konsultation mit der Bundesrepublik Deutschland abzustimmen.“
Foto: Atomkraftwerk (dts)