Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) empfiehlt Paddeln. Das sei „eine sehr unmittelbare Erfahrung, die einen erdet“, sagte Lemke dem „Spiegel“.
Sie habe seit ihrer Kindheit in der DDR eine enge Beziehung zu Flüssen. „Wir wohnten in einer engen Neubauwohnung, meine Mutter ging oft raus mit uns, an die Mulde. Das hat mich geprägt.“ In der DDR hätte Lemke eigentlich Abitur machen wollen, trotz guter Leistungen in der Schule sei sie aber nicht zugelassen worden.
„Man hat die Gründe für eine solche Entscheidung nicht erfahren, vielleicht war ich zu wenig systemkonform. Dann hat mir die staatliche Berufslenkung die Ausbildung zur Melkerin nahegelegt. So lernte ich die industrielle Tierhaltung kennen. Mein Ausbildungsbetrieb wurde gleich nach der Wende geschlossen – wegen Chemierückständen in der Milch.“
Später engagierte sich Lemke in der Umweltbewegung und gehörte zu den Mitgründern der Grünen Partei in der DDR. Ihr frühes politisches Engagement hätte ihren Eltern, beide in der SED, missfallen, es „gab es eher kontroverse Diskussionen“. „Auf die Straße gegangen bin ich, weil ich Freiheit, Demokratie und ungefälsche Wahlen wollte.“
Foto: Paddeln im Spreewald (dts)