Die Sterbefallzahlen in Deutschland haben im Juli 2022 zwölf Prozent über dem mittleren Wert der Jahre 2018 bis 2021 gelegen. Insgesamt starben in der Bundesrepublik im siebten Monat des Jahres 85.285 Menschen, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach einer Hochrechnung am Dienstag mit.
Im Juni hatte die Zahl acht Prozent über dem Durchschnitt der Vorjahre gelegen. Wie bereits im Vormonat waren die Sterbefallzahlen im Juli vor allem in Phasen sehr hoher Temperaturen erhöht. In den Kalenderwochen 28 bis 30, also vom 11. bis 31. Juli, lagen die Sterbefälle mit +16 Prozent, +24 Prozent und +14 Prozent deutlich über den Vergleichswerten. Dass im Zuge von Hitzewellen die Sterbefallzahlen ansteigen, ist ein bekannter Effekt, der bereits in den Vorjahren beobachtet wurde. In diesem Jahr sind jedoch bereits bis Ende Juli außergewöhnlich viele Wochen von diesem Effekt betroffen, so die Statistiker. Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldeten Covid-19-Todesfälle nach Sterbedatum ist derzeit bis einschließlich der 28. Kalenderwoche 2022 möglich. Beim RKI wurden bislang 508 Covid-19-Todesfälle mit Sterbedatum in dieser Woche gemeldet. Die gesamten Sterbefallzahlen lagen in der 28. Kalenderwoche um 2.525 Fälle oder 16 Prozent über dem mittleren Wert der vier Vorjahre. Während die Covid-19-Zahlen von Anfang April bis Mitte Juni sanken (auf 246 Fälle in Kalenderwoche 22), stiegen sie seitdem wieder leicht an. Die erhöhten Sterbefallzahlen in dieser Zeit erklären sie dennoch nur zu einem geringen Teil, so das Bundesamt.
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