Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hat die Taiwan-Frage als „Achillessehne der deutschen Wirtschaft“ bezeichnet und vor einer zu einseitigen Abhängigkeit vom chinesischen Markt gewarnt. „Sollte China Taiwan militärisch angreifen, wären Wirtschaftssanktionen gegen China mit enormen Kosten für die gesamte deutsche Volkswirtschaft verbunden“, schreibt er in einem Gastbeitrag für das Portal „Business Insider“.
Deutschland säße in einer Zwickmühle. „Das ist die bittere Wahrheit.“ Was „unsere wirtschaftliche Abhängigkeit im Fall eines geopolitischen Konfliktes mit China bedeutet, wird noch immer praktisch ausgeblendet“, kritisiert der CDU-Politiker. Rund die Hälfte des VW-Konzerngewinns werde in China erwirtschaftet und der Chemiekonzern BASF plane mit zehn Milliarden US-Dollar derzeit in China die größte Auslandsinvestition der Firmengeschichte. Für Deutschland gehe es „um nicht weniger als die Basis unseres Wohlstands“. Aus diesem Grund forderte Röttgen Politik, wie Wirtschaft auf, eine neue Außenwirtschaftsstrategie zu entwickeln. Das Ziel sei nicht, keinen Handel mehr mit China zu treiben, aber dieser Handel dürfe niemals so umfassend und einseitig sein, dass er als Waffe gegen Deutschland verwendet werden könne. Röttgen: „Noch bleibt uns Zeit, unsere Politik gegenüber China zu korrigieren. Aber wir müssen diese Zeit nun auch nutzen. Denn wenn wir die Dinge einfach weiterlaufen lassen, wird sich das eines Tages bitter rächen.“
Foto: Norbert Röttgen (dts)