Reporter ohne Grenzen beklagt „Einschüchterungsversuche“ in Türkei

Die Journalisten-Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) beklagt eine Zunahme von „Einschüchterungsversuchen“ gegen Medienschaffende in der Türkei. Knapp ein Jahr vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen gebe es immer mehr Attacken und Drohungen von nationalistischen Politikern gegen Medienschaffende, teilte RSF am Donnerstag mit.

Man befürchte, dass die Angriffe eine „neue Welle der Gewalt“ gegen Journalisten bedeuteten, wie man sie schon bei den Kommunalwahlen 2019 gesehen habe, als AKP und MHP erstmals Verluste in den Großstädten verzeichneten, sagte RSF-Geschäftsführer Christian Mihr. Geplant sind die Wahlen derzeit für den 18. Juni 2023. Insgesamt herrscht laut RSF in der Türkei aktuell eine „angespannte Stimmung“. Diese sei „toxisch“, so der RSF-Geschäftsführer.

Besorgt sei man deshalb auch über das Schicksal verhafteter Medienschaffender, die immer noch auf ihre Anklage warteten. Zudem bestehe die Gefahr von Angriffen türkischer Nationalisten auf Journalisten im Exil, wie sie in Deutschland bereits vorgekommen seien. „Aufgrund der Angriffe aus der Vergangenheit werden wir auch diese Wahlen wieder sehr genau beobachten“, kündigte Mihr an.

Foto: Istanbul (dts)

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