CDU-Chef Friedrich Merz nutzt die Affäre um die zurückgetretene RBB-Intendantin Patricia Schlesinger für heftige Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk. „Die Affäre trifft auf eine Öffentlichkeit, die immer weniger bereit ist, widerspruchslos hinzunehmen, mit welcher Dreistigkeit sich einzelne Repräsentanten in diesem System bedienen und mit welcher Einseitigkeit in Teilen der öffentlich-rechtlichen Sender berichtet und kommentiert wird“, schreibt Merz in einem Gastbeitrag, der am Samstag von den „Badischen Neuesten Nachrichten“ (BNN) veröffentlicht wurde.
Die Schlesinger-Affäre habe das Potenzial, dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland „endgültig die Legitimationsgrundlage und öffentliche Akzeptanz zu entziehen“. Unter anderem fordert Merz, die Gehälter aller führenden Verantwortlichen und die Zahlungsströme an die zahlreichen Produktionsgesellschaften offenzulegen. „Das gilt auch und besonders für die Moderatoren der bekannten Talkshows und Unterhaltungssendungen.“ Außerdem sollten ARD und ZDF stärker kooperieren, um Geld zu sparen.
Den Redakteuren im öffentlich-rechtlichen Rundfunk unterstellt Merz, politisch überwiegend links verortet zu sein. Und schließlich kritisiert der CDU-Chef das in ARD und ZDF mittlerweile weit verbreitet Gendern: „Weder einzelne Sprecher noch Kommentatoren und Moderatorinnen haben das Recht, von den allgemein anerkannten Regeln des Gebrauchs der deutschen Sprache abzuweichen“, schreibt Merz. Bund und Länder hätten allein dem Rat für deutsche Rechtschreibung die Aufgabe der behutsamen Fortentwicklung unserer Rechtschreibung übertragen. „Gendersternchen und andere Elemente einer `geschlechtergerechten` Sprache sind ausdrücklich nicht in dieses Regelwerk aufgenommen worden.“
Daran seien auch die gebührenfinanzierten Sender und ihre Repräsentanten gebunden. „Alles andere verstößt gegen die Grundsätze einer ausgewogenen und verständlichen Berichterstattung“, schreibt Merz.
Foto: Friedrich Merz (dts)