Mehrheit will „dritte“ Fernsehprogramme behalten

Eine Mehrheit von 62 Prozent der Deutschen hält laut einer Umfrage die „Dritten“ für notwendig. 29 Prozent der Deutschen halten sie für überflüssig, 9 Prozent machten keine Angaben, so eine Umfrage von Kantar für das Magazin „Focus“.

Die Akzeptanz ist im Westen mit 64 Prozent höher als im Osten mit 56 Prozent. Die Vorwürfe von Vetternwirtschaft bei der inzwischen entlassenen Intendantin des RBB, Patricia Schlesinger, hätten keine negativen Auswirkungen auf die Akzeptanz der als dritte Programme bezeichneten ARD-Sendeanstalten, schreibt das Magazin. Thomas Hacker, medienpolitischer Sprecher der FDP im deutschen Bundestag, ist dennoch für einen prüfenden Blick auf die Sendeanstalten: „Eine ARD allein kann nicht abbilden, was die Dritten in der Berichterstattung leisten – ob Landespolitik oder auch mal regionaler Sport. Dazu braucht man aber nicht die Rundfunkanstalten in der heutigen Zahl. Zusammenlegungen sind unumgänglich. Die entscheidenden Fragen sind auch, welche Formate und zusätzlich entstandenen Sender sind obsolet, welche Doppelstrukturen müssen abgeschafft werden, wie fokussieren sich die Öffentlich-Rechtlichen wieder auf ihre Kernaufgaben und muss sich die Politik in Zukunft nicht zwischen ARD und ZDF entscheiden.“ Damit deutet er an, dass sich die Politik in Zukunft unter Umständen zwischen ARD und ZDF wird entscheiden müssen. Für die Kantar-Erhebung waren 1.002 Personen vom am 16. und 17. August 2022 befragt worden.

Foto: Bayerischer Rundfunk (dts)

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