Die Lufthansa wendet sich gegen Pläne der niedersächsischen Landesregierung, die über eine Bundesrats-Initiative erreichen will, dass Passagiere ihre Flüge künftig erst beim Check-in bezahlen. Ein Unternehmenssprecher sagte dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Dienstagausgaben): „Trotz der vielen Flugplanänderungen leisten wir die Erstattungen nahezu vollständig in der vorgegeben Frist von nur sieben Tagen. Insofern gibt es für diese politische Initiative keinen Anlass.“
Er fügt hinzu: „Zudem stellt sich die Frage, ob es im Interesse von Fluggästen ist, durch ein Verbot der Vorkasse-Praxis, de facto die günstigeren Frühbuchertarife einzuschränken.“ Hintergrund sind Tausende Stornierungen in diesem Sommer. Alle Airlines müssen Verbindungen streichen, weil es vor allem an Personal fehlt.
In der Regel werden die Tickets unmittelbar nach der Buchung bezahlt – das kann bei Urlaubsreisen viele Monate im Voraus bedeuten. Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) hatte dem „Handelsblatt“ gesagt, die Flugausfälle gingen fast immer zu Lasten der Reisenden. Die Kunden müssten sich bei Stornierungen mühsam und teilweise langwierig um eine Rückerstattung bemühen.
Foto: Lufthansa-Maschine (dts)