Die Kinder- und Jugendärzte in Deutschland wollen nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Masern-Impfpflicht eine neue Debatte über eine Corona-Impfpflicht. Zumindest müsse man darüber nachdenken, sagte Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe).
„Wir Kinder- und Jugendärzte fordern diese nach wie vor.“ Die Corona-Impfpflicht wäre geeignet, sich „die aktuellen Debatten über das handwerklich schlecht gemachte Infektionsschutzgesetz mit unübersichtlichen Ausnahmen bei der Maskenpflicht zu ersparen“, so Fischbach. Das Urteil zur Masern-Impfpflicht begrüßte der Verbandschef. „Die Entscheidung der Karlsruher Richter ist weise, es ist ein gutes Urteil für die Kinder in Deutschland.“
Die Masern seien hochansteckend und lösten mitunter lebensgefährliche Komplikationen wie die stets tödlich verlaufende chronische Hirnentzündung SSPE aus. „Alle anderen Maßnahmen für eine höhere Impfquote haben nicht gefruchtet. Insofern ist es zu begrüßen, dass die Impfpflicht weiter Bestand haben wird.“ Bis auf „einige Esoteriker und Anthroposophen“ hätten die Menschen begriffen, warum diese Impfung so wichtig sei.
„Der Impfstoff ist sicher und seit Jahrzehnten erprobt.“
Foto: Impfspritzen werden aufgezogen (dts)