Internationales Rotes Kreuz will Zugang zu Gefängnis in Ostukraine

Das Internationale Rote Kreuz (IKRK) hat Russland und die Ukraine scharf dafür kritisiert, auch fünf Tage nach dem Angriff auf ein Gefängnis in der Ostukraine noch keinen Zugang zu den Opfern zu gewähren. „Bisher wurde uns noch kein Zugang zu den von dem Angriff betroffenen Kriegsgefangenen gewährt und wir haben auch keine Sicherheitsgarantien erhalten, um diesen Besuch durchführen zu können“, sagte eine Sprecherin dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagausgaben).

„Das IKRK muss unbedingt sofortigen Zugang zur Einrichtung in Oleniwka und zu anderen Orten erhalten, an die Verwundete und Tote gebracht worden sein könnten“, so die Hilfsorganisation mit Verweis auf ihren humanitären Auftrag. „Wir haben auch angeboten, die Evakuierung der Verwundeten zu unterstützen und medizinisches Material, Schutzausrüstung und forensisches Material zu spenden“, so die Hilfsorganisation, doch das Angebot sei unbeantwortet geblieben. Das Internationale Rote Kreuz warf Russland und der Ukraine einen Verstoß gegen internationale Abkommen vor. „Die Konfliktparteien sind nach dem humanitären Völkerrecht und der Genfer Konvention verpflichtet, uns den Besuch von Kriegsgefangenen zu gestatten, wo auch immer sie sich befinden mögen.“ Die gleichen Regeln sehen vor, so das IKRK, dass die Helfer die Orte, die sie besuchen wollen, frei wählen können. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat bereits seit 2014 Teams aus Ärzten, Gerichtsmedizinern und Helfern in der Region Donezk im Einsatz und könnte daher innerhalb kurzer Zeit vor Ort sein. Zuletzt besuchte es Oleniwka im Mai diesen Jahres, um Wassertanks für das Gefängnis zu liefern, erhielt aber keinen Zugang zu den dort festgehaltenen Kriegsgefangenen.

Foto: Internationales Rotes Kreuz in Genf (dts)

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