Innenministerin gibt Iran Mitverantwortung für Attacke auf Rushdie

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) gibt dem Iran eine Mitverantwortung für die Messer-Attacke auf den Schriftsteller Salman Rushdie. „Für diese schreckliche Bluttat tragen auch die Verantwortung, die Salman Rushdie seit Jahrzehnten verfolgt und mit dem Tod bedroht haben“, sagte Faeser der „Bild am Sonntag“.

„Salman Rushdie ist ein großer, mutiger Kämpfer für die Freiheit des Wortes und die Freiheit der Kunst. Er hat sich nie einschüchtern lassen. Der Mordanschlag auf ihn ist ein furchtbares Verbrechen. Wir alle wünschen ihm sehr, dass er die schweren Verletzungen übersteht und wieder gesund wird.“

Nach letzten Angaben wird Rushdie künstlich beatmet und könnte ein Auge verlieren. Er war bei einem Auftritt im US-Bundesstaat New York angegriffen worden. Laut Augenzeugen war ein Mann in dem gemeinnützigen Chautauqua-Zentrum auf die Bühne gestürmt und hatte auf Rushdie eingestochen, als dieser gerade vorgestellt wurde. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen, er soll Verbindungen in den Iran haben.

Rushdie war 1989 wegen seines Werkes „Die satanischen Verse“ im Iran in Abwesenheit von Staatschef Chomeini mittels einer Fatwa zum Tode verurteilt worden. Begründet wurde diese Fatwa damit, das Buch sei „gegen den Islam, den Propheten und den Koran“. Chomeini rief die Muslime in aller Welt zur Vollstreckung auf. Eine iranische Stiftung setzte ein Kopfgeld von zunächst einer Million US-Dollar aus.

Später wurde die Belohnung von verschiedenen Stellen um ein Vielfaches erhöht.

Foto: Nancy Faeser (dts)

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