Der Gaspreis hat im europäischen Großhandel am Mittwoch erstmals kurzzeitig die runde Marke von 300 Euro pro Megawattstunde (MWh) übersprungen. Zu Handelsende wurden für eine Megawattstunde zur Lieferung im September 291 Euro bezahlt, und damit gut acht Prozent mehr als am Vortag.
Solche Preise implizieren einen Verbraucherpreis von mindestens rund 37 Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten, Steuern und Gasumlage, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben. Allein seit Bekanntgabe der Gasumlage und anderer neuen Umlagen in Höhe von zusammen rund 3,3 Cent brutto Anfang letzter Woche hat sich der Gaspreis für Verbraucher, deren bisherige Preisbindung ausläuft, um etwa sieben weitere Cent erhöht. Für einen Durchschnittshaushalt mit etwa 12.000 Kilowattstunden Verbrauch im Jahr entstehen auf diesem Preisniveau monatliche Gas-Kosten in Höhe von rund 398 Euro, und damit etwa 338 Euro mehr pro Monat als im Durchschnitt der letzten Jahre. Eklatant sind auch die Unterschiede zum US-Markt: Dort wird am Gasmarkt aktuell ein Preis von 9,36 US-Dollar pro MMBtu aufgerufen, das entspricht etwa 32 Euro pro Megawattstunde und damit nur einem Bruchteil der in Europa bezahlten Kosten.
Foto: Gas-Verdichterstation Mallnow (dts)