Flugverkehr erholt sich trotz Ferienzeit langsamer

Die Erholung der Luftverkehrsnachfrage nach dem Corona-Einbruch setzt sich fort, aber langsamer. Das teilte der Flughafenverband ADV am Dienstag bei Vorstellung seiner Zahlen für den Monat Juli mit.

Gegenüber dem Vormonat gab es knapp 500.000 Passagiere mehr, im Vergleich zum Vorkrisenniveau von 2019 lag das Aufkommensniveau aber immer noch bei -29 Prozent. Insgesamt nutzten 17,74 Mio Passagiere die deutschen Flughäfen, im Vergleich zum Juli 2021 stieg das Aufkommen um 79 Prozent. Das Cargo-Aufkommen verlor geringfügig: 417.832 Tonnen bedeuten zwar 7,7 Prozent Einbuße zum Vorjahr, gegenüber 2019 bleibt aber immer noch ein Plus von 2,9 Prozent . Die Zahl der gewerblichen Flugbewegungen lag mit 157.759 Starts und Landungen 30 Prozent über dem Vorjahreswert, gegenüber 2019 wurden mit -26 Prozent bereits wieder knapp drei Viertel aller gewerblichen Flüge durchgeführt.

Im Europa-Verkehr konnte das Aufkommen gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert werden: 13,08 Mio Passagiere bedeuten ein Plus von 68 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau von 2019 sind bereits mehr als drei Viertel der Reisenden (78 Prozent) zurück. Die Interkont-Nachfrage wuchs zum Vorjahr um 176 Prozent auf über 3,09 Mio Passagiere. Im Vergleich zum Juli 2019 wurden damit wieder fast drei Viertel der Reisenden befördert (74,2 Prozent), so der ADV. Die Bedeutung des innerdeutschen Luftverkehrs hingegen nimmt weiter ab.

Mit 1,53 Mio innerdeutschen Passagieren (+56 Prozent gegenüber 2021) fällt die Nachfrage den zweiten Monat in Folge. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau wurden lediglich 38 Prozent der Passagiere befördert. “Stark ausgedünnte Strecken- und Frequenzangebote, einhergehend mit einer hohen Preispolitik fördern kein Nachfragewachstum”, so der Verband. Neben den sichtbaren strukturellen Verlusten hätten sich die Streiks und die damit verbundenen Flugausfälle direkt ausgewirkt.

Der Europaverkehr bleibe der stabile Wachstumsmotor. Vor allem Feriendestinationen in der Türkei, Griechenland, Spanien und rund um das Mittelmeer erfreuten sich einer hohen Nachfrage, so der ADV weiter. Der unterschiedliche Umgang in der Covid-Politik begründe die Nachfrageentwicklungen in den Interkontmärkten und verhindere deutlichere Aufholeffekte.

Foto: Tui-Flugzeug (dts)

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