Die Bundesregierung stellt 880 Millionen Euro zur Verfügung, um den weltweiten Hunger zu bekämpfen. Deutschland hat damit eine erste Zusage von 430 Millionen Euro mehr als verdoppelt, die Bundeskanzler Olaf Scholz im März gemachte hatte, um die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zu bewältigen.
Laut einem Papier, über das die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben) berichten, investiert das Entwicklungsministerium (BMZ) die Mittel dort, „wo die Not am größten ist, weil sich mehrere Krisen überlappen“ wie in den dürrgeplanten Ländern Äthiopien, Sudan und Kenia. Deutschland koordiniert seit dem G-7-Gipfeltreffen in Elmau die Vergabe der Sondermittel. „Dieses Geld kommt an und es sorgt dafür, dass die Entwicklungsländer unabhängiger werden können“, sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) den Funke-Zeitungen. Unterstützung sollen auch Staaten erhalten, die besonders unter Klimawandel und bewaffneten Konflikten leiden, wie die Sahel-Zone und die Länder im Nahen Osten. Sie sind Hauptzufluchtsort für syrische Flüchtlinge und haben selbst mit steigenden Nahrungsmittelpreisen zu kämpfen – wie der Libanon. Auch Tunesien und Ägypten werden unterstützt, die stark von Getreideimporten aus Russland und der Ukraine abhängig sind. Laut BMZ geht es sowohl um kurzfristige Unterstützung der Bevölkerung zur Abfederung der akuten Krise, als auch um langfristige Veränderungen von Lieferketten und Landwirtschaft. Mehr nachhaltiger Anbau vor Ort sei das beste Mittel, damit der russische Präsident Putin Weizen nicht mehr als Waffe benutzen könne, so Schulze. Bei der Umsetzung der Hilfe greift das Entwicklungsministerium auf Hilfsorganisationen der UN und Nichtregierungsorganisationen wie die Deutsche Welthungerhilfe oder Oxfam zurück.
Foto: Kinder in einem Slum (dts)