Der Biologe Karsten Rinke sieht einen Zusammenhang zwischen der Erhitzung der Gewässer durch die Klimakrise und einem Fischsterben. „Wir können uns aufgrund der Klimakrise also definitiv darauf einstellen, dass es häufiger zu einem massenhaften Fischsterben kommen wird, wie wir auch in den Jahren von 2018 bis 2020 schon beobachten konnten“, sagte er dem Nachrichtenportal Watson.
In Zukunft werde das sogar noch zunehmen, denn Hitzewellen würden häufiger werden und die Gewässer seien deshalb anfälliger dafür. Rinke ist Leiter der Abteilung Seenforschung beim Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Magdeburg. In der Oder verendeten in den vergangenen Tagen zahlreiche Fische. Die Ursache dafür ist bisher noch ungeklärt. Rinke hob hervor, dass es aufgrund der Erhitzung bereits in zahlreichen Gewässern zu einem massiven Fischsterben komme. Der Grund: Die Wassertemperatur ist zu hoch, der Sauerstoff sinkt ab, sodass die Fische ersticken. Hitze bedeutet laut dem Biologen sowohl für Gewässer als auch für Fische Stress. „Je höher die Temperatur, desto weniger Sauerstoff kann sich im Wasser lösen“, sagte Rinke. Zudem würden Abbauprozesse beschleunigt, weil die bakterielle Aktivität steigt. „Und deswegen führt allein die Klimaerwärmung – auch ohne die zusätzliche Vergiftung des Gewässers – zu einer Verschlechterung des Ökosystems.“
Foto: Schiffe in einem Hafen (dts)